Welche Überwachungskamera eignet sich für zu Hause? Was ist wichtig und worauf solltest du achten? Ich zeige dir eine leichte und eine flexiblerer etwas komplexere Lösung.
Für draußen oder im Haus?
Überwachungskameras gibt es für Außen- oder Innen. Außenkameras sind wetterfest, Innenkameras nicht. Du kannst allerdings auch jede Außenkamera in Innenräumen einsetzen.
Wie willst du die Überwachungskameras verwalten und nutzen?
Folgende wichtige Fragen sollten wir zuerst klären:
- Willst du nur ein oder zwei Kameras nutzen und alles über die Herstellerapp verwalten? Beispielsweise für kleine Überwachungsprojekte wie die Hundehütte, die Garage oder um zu prüfen, wer immer die Tomaten im Garten klaut.
- Willst du dir ein Überwachungssystem mit vielen Kameras aufbauen?
Überwachungssystem
Falls du dein Haus mit mehreren Kameras überwachen willst und dieses System bei Bedarf auch erweitern möchtest, dann hast du zwei Möglichkeiten. Eine einfache und eine mit eigenem System.
Einfach: Alle Kameras und das System von einem Hersteller
Viele Hersteller bieten Komplettsysteme an, oft mit Cloud-Integration. Beispiele hierfür ist z. B. das Arlo-System oder die NVR-Pakete von Reolink. Hier ein paar Beispiele.
All diese Systeme nutzen eine Art NVR (Zentrale Station), mit der die Kameras verbunden werden und über die alles verwaltet wird. Das Setup ist verhältnismäßig einfach und auch für Einsteiger machbar.
Der große Nachteil der Arlo-Systeme ist aber z. B. dass diese Kameras keinen RTSP-Stream besitzen und alles über das Arlo-System läuft. Verwaltung, Cloud etc. Falls du also feststellen solltest, dass dir die Cloud zu teuer ist und du lieber eine eigene nutzen willst, dann geht das ohne RTSP-Stream nicht!
NVRs und Überwachungskamera mit Zentralstation bieten oft viele Funktionen wie:
- Geofencing
- Bewegungszonen
- Menschen und Objekterkennung
- Zeitpläne
- Lichtsteuerung (falls die Kamera ein Licht besitzt)
- Cloud
Vor- und Nachteile der einfachen Lösung
⮉ Pro | ⮋ Contra |
---|---|
|
|
Eigenes System aufbauen: RTSP/ONVIF
Wenn du unabhängig von der Software der Hersteller sein möchtest und lieber selbst wählen willst, womit du alles verwaltest, dann musst du darauf achten, dass die Überwachungskamera über einen RTSP-Stream bzw. ONVIF verfügt.
Damit kannst du Überwachungskameras (mit RSTP-Stream) mit externer Software am PC verwalten. Der Hersteller ist dabei egal.
- Blue Iris (kostenlose und Bezahlversion)
- Zoneminder (opensource)
- INSTARVISION (kostenpflichtig)
- iSpy im Test (kostenlos)
- Wieso es sinnvoll ist Überwachungskameras zentral zu verwalten
Zudem ist es möglich, die Kameras mit einem Synology NAS zu verbinden und über die Surveillance-Station Software zu verwalten. Diese Lösung erfordert aber mehr Zeit und Einarbeitungswillen. Die Surveillance-Station bietet alle wichtigen Funktionen, wie:
- Zeitpläne,
- Bewegungserkennung,
- Push-Nachrichten,
- Erkennungs-Zonen,
- Erkennungsempfindlichkeit und Bewegungsparameter
Was aber meist nicht möglich ist, ist z. B. die Steuerung des Lichts.
Vor- und Nachteile des eigenen Systems
⮉ Pro | ⮋ Contra |
---|---|
|
|
Meine Empfehlung
- Simples Projekt? Nimm eine Kamera mit RTSP-Stream und nutze sie mit der Software des Herstellers.
- Du bist etwas erfahrener und weißt, was du willst? Du willst ein ganzes Gebäude absichern, samt Garten? Dann ist ein eigenes System mit NVR/NAS empfehlenswert.
- Du willst ein ganzes Gebäude überwachen, möglichst wenig Aufwand haben und Geld spielt auch keine Rolle? Dann ist ein Komplettsystem mit Herstellercloud-Abo die Wahl für dich. Die Cloud geht auf die Dauer aber ins Geld. Für mehrere Kameras musst du schnell mit 100-200€ pro Jahr rechnen.